Fröhliche Weihnacht‘ überall. In diesem Eintrag wirst du, lieber Leser, noch ein weiteres Mal in die Vergangenheit katapultiert und erlebst mein australisches Weihnachten. Australiens und Deutschlands Traditionen sind nämlich nicht ganz gleich.
Weihnachten unter Palmen – Gut oder Schlecht?
Vorab gebe ich dir ein paar Grundinformationen, damit es leichter ist, meinem Eintrag zu folgen. Weihnachten in Australien ist ähnlich aufgebaut wie in Deutschland. Es gibt den 24. Dezember, welchen man hier zu Lande als Christmas Eve bezeichnet, übersetzt heißt es nichts anderes als Heiligabend. Der 25. ist der Christmas Day, welcher als Tag der Geburt Jesus Christi gilt. An diesem Tag feiern die Australier ihr eigentliches Weihnachtsfest, wo sich auch die Geschenke überreicht werden. Den letzten Weihnachtsfeiertag, den 26. Dezember, nennt man auch Boxing Day. Dieser Tag unterscheidet sich am stärksten zu unserem Feiertag, da es nach unserer Tradition dann eigentlich schon kein Feiertag mehr wäre, weil die meisten Australier nämlich schon wieder arbeiten. Die Besonderheit an diesem Tag ist, dass die Arbeitnehmer von ihren Arbeitgebern Geschenke erhalten.
Weihnachten haben wir in Airlie Beach „gefeiert“. Für uns bedeutete das, am Christmas Day, bei 38 Grad im Schatten, faul rum zu liegen und nichts zu tun. Von Weihnachten keine Spur!
Ich kann dir ja mal sagen, woran man trotzdem gemerkt hat, dass auch Australien Weihnachten feiert: Die Geschäfte schlossen früher als sonst (hatten aber trotzdem jeden Tag auf, abgesehen vom Christmas Day und New Year’s Day), es gab Geschenkpapier und mehr Auswahl an Leckereien zu kaufen, die Verkäufer waren lustig verkleidet und es gab einen Weihnachtsmarkt.
Was mir jedoch gefehlt hat:
Die typischen Plätzchen wie Spekulatius, Vanillekipferl oder Engelsaugen, der Schnee, unser traditionelles Räuchermännchen, die Kälte, welche einem die Möglichkeit bietet, warme Getränke zu schlürfen und natürlich das familiäre Zusammenkommen!
Ein Weihnachten war es für mich auf keinen Fall, weder ein Australisches noch ein Deutsches. Ein Australisches aus dem Grund nicht, da wir zu dieser Zeit in einem Auto lebten und keinerlei Kontakt zu richtigen Australiern hatten und kein deutsches Weihnachten, da dafür alle oben aufgezählten Dinge fehlten. Eine gute Sache hat es aber letztendlich doch, ich weiß mein Weihnachten von Daheim nun mehr denn je zu schätzen. Falls ich Weihnachten wieder einmal auswärts verbringen sollte, dann ausschließlich in noch kälteren Regionen.
Bevor ich nun aber zu unserem „Fest“ komme, möchte ich einmal kurz von dem Weihnachtsmarkt berichten.
Mit Spiel und Spaß Geschichte von Jerusalem entdecken!
Im Gegensatz zu Deutschland, war der Weihnachtsmarkt in Townsville sehr auf Kinder ausgelegt. Der Markt wurde in zwei große Bereiche unterteilt, der eine stellte die Stadt Jerusalem dar und der andere bestand aus Essensständen und Showprogramm. In der „Stadt“ Jerusalem konnte man ein Spiel spielen, wobei man englische Rätsel lösen musste und dabei Buchstaben gesucht hat. Das Ganze lief auf Zeit.
Wir versuchten uns auch an diesem Spiel, hatten aber nach den ersten paar Buchstaben schon so unsere Probleme. Verzweifelt standen wir herum und wussten nicht, wie es weitergeht. Eine Mitarbeiterin die in dieses Spiel involviert war, sah unsere Fragezeichen im Gesicht und eilte uns zur Hilfe. Sie gab uns aber keinen Tipp, nein, sie schrieb einfach gleich das komplette Lösungswort auf. So waren wir verständlicher Weise sehr schnell fertig und bekamen eine Rute gefüllt mit Smarties geschenkt.
Weihnachtsmarkt – gute Alternative für hungrige Backpacker!
Ebenso in Jerusalem befand sich ein Backstand, wo frisches Brot hergestellt wurde.
Das war mit einer meiner Lieblingsstände, weil immer frische Brotklumpen zum Probieren angeboten wurden und diese im Vergleich zum restlichen australischen Brot wirklich Klasse schmeckten. Dazu wurde ein Stäbchen mit Margarine gereicht.
Du kannst dir ganz einfach Stockbrot aus dem Steinofen vorstellen, dann weißt du, was für einen Geschmack ich auf der Zunge hatte.
Hier haben wir uns jeden Tag (der Markt ging über drei Tage) voll gefuttert, so dass ein Abendbrot nicht mehr von Nöten war.
Neben dem Brotstand gab es einen Stand, der kostenlosen Tee, Kaffee und Kuchen anbot.
Es gab zwar leider nur ein Sorte Kuchen, der sogenannte Christmas Cake, aber besser als nichts.
So sah das Stückchen Kuchen aus, was man bekam, dazu einen warmen Schwarztee. WARM? Im Sommer? Nicht mein Fall.
Der Kuchen war ein normaler Rührteig mit getrockneten Früchten drin. In Australien der sogenannte „fruitcake“. Für mich als leidenschaftliche Bäckerin ein Katastrophenkuchen, aber für die Backpackerin Vanessa ein Gaumenschmaus.
Wenn wir weiter in Jerusalem vordringen, kommen wir zu dem Krippenspiel, was es wahrscheinlich international auf jeden Weihnachtsmarkt zu finden gibt.
Zudem gab es noch eine Theateraufführung, wo die Geschehnisse zur Geburt Jesus Christi nachgespielt wurden und einen Streichelzoo, wo man Ziegen begegnen durfte.
Kommen wir zur zweiten Hälfte des Weihnachtsmarktes. Hier gab es sehr viele Essensstände, wovon man aber das meiste kaufen musste. Es gab ein Karussell, welches kostenlos war. Chris und ich wären gerne damit gefahren, aber die Schlange war zu jeder Zeit gerammelt voll.
So ließen wir uns bei einem Zauberer nieder, der verblüffend(e,) einfache Tricks zeigte. Anschließend gingen wir zu einem Stand, wo man Lebkuchenhäuser basteln durfte. Einzige Sache, man verwendete keine Lebkuchen (ich bin mir nicht mal sicher, ob es Lebkuchen in Australien überhaupt gibt), sondern Kekse, Gummibärchen und Zuckerguss. Wir waren so stolz auf unser Haus, so dass wir es den Abend und nächsten Tag über in seiner ursprünglichen Form beließen und erst Tage später aufmampften.
Die Abende über wurden wir von Livemusik begleitet und bekamen an anderen Ständen Körperbemalungen, weitere Snackproben oder noch mehr Christmas cakes…
Shortstory über unser Weihnachten!
Wir feierten Weihnachten nicht wie die Australier am 25. sondern am 24., wie es bei uns in Deutschland üblich ist.
Dafür fuhren wir an einen Strand mit kleinen Häuschen, wo man an öffentlichen Grills kochen durfte.
Für meine Verhältnisse ganz untypisch für Weihnachten, gab es Grillfleisch mit Kartoffel- und Gemüsesalat sowie Toast.
Als Deko diente uns ein geschmückter Tannenbaumen und Weihnachtsmusik.
Nachdem wir den Abend ruhig ausklingen ließen, verliefen die restlichen „Weihnachtsfeiertage“ sehr sommerlich am Wasser mit Sonnenbrand und Nickerchen im Auto.
Da diese Zeit überwiegend besinnlich im Kreise der Familie gefeiert wird, kam ein gewisses Heimweh auf und ich war froh, als die Tage vorbei waren. Nichtsdestotrotz, bin ich nun um eine Erfahrung reicher!
Liebe Grüße
eure Vani
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